Es ist soweit: Die Prüfungsanmeldung für das PMP-Examen haben Sie bei PMI eingereicht. Sie wurde akzeptiert und Sie haben einen Termin im einem Testzentrum Ihrer Wahl vereinbart. Hier erfahren Sie, wie die Prüfung ablaufen wird.
Das kommt im PMP-Examen nun auf Sie zu, und das sind Ihre nächsten Schritte:
Das Testzentrum um die Ecke
Wurden Sie von PMI als Prüfling akzeptiert und ist der gesamte Papierkram erledigt, erhielten Sie jahrelang eine E-Mail von PMI mit dem Hinweis, „…you may now schedule your exam“ (oder so ähnlich – die ändern auch ständig die Mailtexte …) zusammen mit einem Vouchercode.
Aus im Moment unerklärlichen Gründen spart PMI ausgerechnet an dieser E-Mail. Wurden Sie akzeptiert und zugelassen, erfahren Sie das im Moment nur durch aktives Nachschauen im Prüfungsportal.
Sie gehen dann auf die Webseite des Testzentrumsanbieters Pearson (Genauer Link in dieser besagten Mail bzw. im Portal) und melden sich mit dem Voucher an. Eine andere Möglichkeit gibt es gar nicht, es geht nur der Weg über PMI.
Sie können sich das Testzentrum Ihrer Wahl aussuchen: Bis Mitte 2019 gab es in Deutschland nur 4 Testzentren, mit dem Wechsel des Anbieters sind sehr viele dazugekommen. Da sich die Zahl auch laufend verändert, kommen wir so richtig gar nicht hinterher… Auf jeden Fall können Sie davon ausgehen, dass es allein in Deutschland ca. 10 bis 20 Testzentren gibt. Und wem das nicht reicht? New York oder Paris sind gangbare Alternativen. PMP-Tests können auf der ganzen Welt abgelegt werden – übrigens global in der von Ihnen gewünschten Übersetzungshilfe. Also PMP-Examen auf deutsch in Sydney? Kein Problem.
Noch ein Hinweis zu den Testzentren: Das sind keine eigenen Testzentren von Pearson, sondern Dienstleister, die die entsprechenden Räumlichkeiten und Infrastruktur bereitstellen können. Viele dieser Dienstleister machen nur einen oder zwei „Pearson-Tage“ die Woche oder vielleicht auch im Monat. Andere jeden Tag. Das liegt einzig im Ermessen der Dienstleister. Und das erklärt auch, warum Ihr Kollege bei dem Testzentrum um die Ecke letzte Woche war und Sie dieses Testzentrum zu Ihrem Wunschtermin noch nicht einmal angezeigt bekommen. Also flexibel mit den Terminen spielen…
Und wem das nicht reicht: Das PMP Examen kann auch online, also von zuhause aus, abgelegt werden.
Zulu minus 24
Vor der Prüfung haben Sie ja wochenlang gelernt. Aber unmittelbar vor dem Event sollten Sie noch folgende Vorbereitungen treffen:
- Prüfungsstrategie festlegen: Pausenplan ausarbeiten
- Getränke und Snacks richten
- Ausweispapiere zurechtlegen
- Anfahrt zum Testzentrum
Kurze Einweisung
Im Testzentrum angekommen, erhalten Sie nach dem Papierkram eine Einweisung in die (sehr einfache) Logik des Testprogramms. Lassen Sie sich nicht verwirren, denn das kleine Lernprogramm (ca. 15 Minuten, die nicht von Ihrer Zeit abgezogen werden) lässt mehrere unterschiedliche Antworttypen zu und kann auch mehr als vier Antworten pro Frage bereithalten. Das gilt nur für das Lernprogramm, das insoweit von der eigentlichen Prüfung abweicht! Bitte nicht verunsichern lassen.
Umfassende Prüfung
Die Prüfung selbst besteht aus 180 Multiple-Choice-Fragen mit meistens vier Antwortmöglichkeiten, wovon immer nur genau eine richtig ist! Es gibt aber auch Fragen mit Mehrfachantworten, darüber haben wir einen eigenen Blog-Beitrag erstellt.
Insgesamt 180 Fragen sind in maximal 210 Minuten zu beantworten, also 180 Fragen in 210 Minuten oder auch: eine Frage in dezimal 1,17 Minuten. Machen Sie sich das bitte bewusst: Pro Frage haben Sie also ein bisschen mehr als eine Minute Zeit. Das hört sich nicht nur ziemlich knapp an, das ist es auch…
Wenn Sie das Examen in Deutsch ablegen, können Sie sich jederzeit den englischen Originaltext per Klick anzeigen lassen. Dazu mehr in unserem Artikel „PMP-Examen in Deutsch ablegen?„.
Auch Strategie ist gefragt
- Legen Sie sich eine Zeitstrategie zurecht. Ein Plan ist ein Plan.
- Die Prüfungszeit wird in drei Abschnitte eingeteilt. Dazwischen gibt es jeweils eine maximal 10 minütige Pause. Nach den Pausen können Sie keine Fragen mehr bearbeiten, die Sie vor der Pause bearbeitet haben!
- Verlassen Sie den Prüfungsraum während der Pausen (man muss sich ggfs. bei der Aufsicht austragen), um etwas zu essen und zu trinken. Zucker ist in diesem Fall kein Nachteil.
- Sie müssen die Pausen aber auch nicht ausschöpfen. Theoretisch können Sie nahtlos in das nächste Drittel gehen und die Pausen nicht nehmen. Aber Achtung – die 10 Minuten Pausenzeit, auf die Sie verzichten, können Sie nicht für Prüfungszeit aufsparen oder zusätzlich verwenden 😉
- Für Notizen gibt es entweder eine Wischtafel (also richtige Wisch-Hardware wie zu meiner Grundschulzeit), oder eine Software–Notizfunktion im Rechner oder sogar wieder Notizpapier. Da gibt es unterschiedliche Aussagen von Prüflingen, scheint nicht einheitlich geregelt zu sein.
- Sie dürfen nichts in den Prüfungsraum mitnehmen oder wieder herausbringen. Alles wird gestellt.
Fragen und Ergebnis im PMP-Examen
Die 180 Examensfragen beinhalten 5 nicht gekennzeichnete Testfragen, die für spätere Versionen des Examens wertvolle Hinweise an PMI geben. Das Resultat der Beantwortung dieser Fragen wird nicht gezählt. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Sie wissen nicht, welches die Testfragen sind. …
Von PMI gibt es zurzeit keine offizielle Angabe zu einer Bestehensquote. Allerdings hatte PMI 2005 ein Dokument veröffentlicht, bei dem Aussage getroffen wurden. Diese Aussage ist aber nicht mehr verifizierbar! Wir schätzen, dass der Schwellenwert irgendwo zwischen 60% und 70% liegt.
Bestanden oder nicht – das erfahren Sie unmittelbar im Anschluss. Im Jahr 2023 gab es eine Zeit, in der PMI diese Mitteilung auch nicht mehr machte, die Prüflinge mussten nach der Prüfung noch eine Woche warten, beten, zittern und bangen. Ist jetzt anscheinend wieder geändert.
Hier erfahren Sie außerdem wie Sie sich optimal vorbereiten und welche Fragetypen es im PMP-Examen gibt.
Auf dem Laufenden bleiben
Wir geben einen monatlichen Useletter raus, der Sie über anstehende Termine und auch Änderungen im Examen unterrichtet. Aber auch über Rückmeldungen (positive und negative) von Kandidaten und Schwerpunktthemen zur Prüfung. Tragen Sie sich einfach mit untenstehender Box in den Verteiler ein – Sie können sich natürlich jederzeit wieder abmelden.
Über den Autor:
Thomas Wuttke, PMP, PMI-RMP, PMI-ACP, CSM war für drei Jahre im Board of Directors für Zertifizierung bei PMI in Philadelphia tätig und hat seit 1999 viele tausend PMPs erfolgreich ausgebildet – über 90% davon in Deutsch. Seinen eigenen PMP hat er 1996 in Boston abgelegt – damals noch mit 8 Stunden Prüfungszeit. Im Jahre 2004 erschien die erste Auflage des Buches „Das PMP-Examen“. Details zur aktuellen Auflage und Hinweise zur Bestellung über den Buchhandel gibt es hier.
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Letzte Aktualisierung: 06.Juni 2024 / Copyright Gita GmbH / PMI, PMP und PMI-ACP sind eingetragene Warenzeichen des Project Management Institute, PMI (www.pmi.org) / WTIN: M1036
