Und was ist der Unterschied zwischen Ressourcenglättung und Auslastungsglättung? Dieser Artikel erklärt zum Einen diesen Projektmanagementaspekt und den kleinen – aber feinen- Unterschied zur Auslastungsglättung.
Ressourcen beeinflussen die Netzplanung
Nachdem wir unseren (idealen) Netzplan erstellt haben, müssen wir uns anschließend noch mit ein paar lästigen Realitäten herumschlagen: der Verfügbarkeit von Ressourcen. Wenn sich dabei herausstellt, dass eine Ressource überlastet ist – weil wir beispielsweise nur einen „Humperdinger“-Experten im Unternehmen haben – müssen wir sehen, was sich da tun lässt. Im PMI-Universum finden sich dafür zwei verschiedene „Glättungen“: Auslastungsglättung (Resource Leveling) und Ressourcenglättung (Resource Smoothing).
Die englischen Begriffe machen es etwas klarer, dass in beiden Fällen etwas mit Ressourcen angestellt wird. Und zwar in einem Fall sanft (Smoothing – Glätten) und im anderen Fall etwas radikaler (Leveling – Einebnen). Wo sind aber genau die Unterschiede? Welche Auswirkungen haben sie jeweils auf den Terminplan?
Auswirkungen auf einen gegebenen Terminplan
Nehmen wir mal folgende Ausgangssituation an:
- Vorgang A wie Ammersee ist 5 Tage lang, zugeordnete Ressource ist Arno. Der Vorgang A hat 5 Tage freien Puffer, aber die Ressource Arno hat eine Aus- bzw. Überlastung von 300%.
- Vorgang B wie Bodensee ist 10 Tage lang, zugeordnete Ressource ist Bastl, kein Puffer, Vorgang B befindet sich auf dem kritischen Pfad. Ressource Bastl hat eine Auslastung von 100%.
- Vorgang C wie Chiemsee ist 5 Tage lang, zugeordnete Ressource ist Charlie, kein Puffer, Vorgang C befindet sich auf dem kritischen Pfad. Ressource Charlie hat eine Auslastung von 100%.
Nach der Methode des Kritischen Pfades ergibt sich das Ende des Projektes am Ende des 15. Tages, allerdings ist Ressource Arno zu 300% überlastet.
In einer Gantt-/Netzplandarstellung sähe das so aus:
Ressourcenglättung (Resource Smoothing) – Die sanfte Methode
Wenn wir nun eine Ressourcenglättung (Resource Smoothing) durchführen, wird sämtlicher verfügbarer Puffer herangezogen, allerdings wird der Kritische Pfad nicht angerührt und somit ergibt sich kein Einfluss auf den Endtermin durch diesen Ansatz. Das Glätten bewirkt aber eine Verlängerung des Vorgangs Ammersee auf 10 Tage.
Am Endtermin hat sich nichts verändert, lediglich die Vorgangsdauer von A wurde verlängert, um die überlastete Ressource Arno innerhalb des vorhandenen Puffers zu entlasten. Arno hat aber immer noch 150% Auslastung. Pech für Arno…
Auslastungsglättung (Resource Leveling) – Die harte Methode (hart für den Termin…)
Bei der Auslastungsglättung wird auf Puffer keine Rücksicht genommen, sondern auf die Ressourcen. Das ergäbe dann folgendes Bild:
Die Auslastungsglättung bewirkt jetzt eine Verlängerung des Vorgangs Ammersee auf 15 Tage. Dafür ist Arno „nur“ noch zu 100% ausgelastet. Kritischer Pfad und Projektende haben sich verändert. Das Projekt dauert nun 5 Tage länger. Aber eigentlich ist das die wahre Sicht der Dinge…
Wo kommen die Bezeichnungen her?
Schauen wir uns die zugehörigen Ressourcenhistogramme an:
Zusammengefasst
Ressourcenglättung (Resource Smoothing) | Auslastungsglättung (Resource Leveling) | |
Nimmt Rücksicht auf | Kritischen Pfad | Arbeitslast |
Vorgangsdauern | werden maximal um Pufferzeiten verlängert | werden verlängert bis Ressourcen nicht mehr überlastet sind |
Projektende | bleibt gleich | kann sich verschieben |
Kritischer Pfad | bleibt gleich | kann sich ändern |
Kritische Kette
Ein ganz anderer Ansatz um mit Ressourcen in einem Netzplan umzugehen ist der Ansatz der Kritischen Kette. Hat zunächst mal nichts mit Auslastungs- und Ressourcenglättung zu tun, sondern verfolgt einen ganz anderen Ansatz.
Wer sich dafür interessiert und vielleicht auch den Unterschied von der Kritischen kette und dem Kritischen Pfad interessant findet, kann sich ja mal diesen Podcast anhören:
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