Podcast #78: Thomas Wuttke im Gespräch mit Oliver Keßner von der Unternehmensberatung Sopra Steria Consulting über unterschiedliche Projekttypen und unterschiedliche Anforderungen an die Kompetenzprofile der Projektleiter. Was passiert, wenn ein „Dienstleistungs-Projektleiter“ auf einmal Ergebnisverantwortung erhält.
Von Thomas Wuttke, PMP, PMI-ACP, PMI-RMP, CSM und IPMA-Level-B Alumni
Viele Projekttypen
Es gibt viele unterschiedliche Arten von Projekten und nicht jedes Projekt kann mit dem gleichen Ansatz gemanagt werden. Binsenweisheit. Das gilt aber nicht nur für die Methoden und Werkzeuge, sondern auch für das Selbstverständnis der Projektleiter bzw. -verantwortlichen während der Durchführung.
Ein kleines Projekt braucht nicht so viele Dokumente wie ein großes Projekt. Ein agiles Projekt hat andere Artefakte als in einem klassischen Ansatz. Eine weitere, sehr wertvolle Unterscheidung betrifft aber weniger die Größe als vielmehr die Vertragsart.
Projekte im Kundenauftrag
Wenn Projekte im Kundenauftrag erbracht werden, besteht zwischen den Parteien ein Vertragsverhältnis. Im einen Fall stellt der Auftragnehmer Ressourcen zur Verfügung, die die Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen durchführen. Diese Art von Projekten ist sehr kollaborativ, es besteht ein Dienstvertrag wie bei einem Arbeitsverhältnis. Projektmanagement findet beim Auftragnehmer kaum statt. Der Kunde kauft einen Experten ein, der ihm hilft, Probleme zu lösen. Zwar wird in diesem Zusammenhang auch gerne von „Projekt“ und „Projektleiter“ gesprochen, aber so richtig Projekt ist das ja nun nicht.
Was passiert, wenn der gleiche Kunde im gleichen Kontext und bei gleichen Rahmenbedingungen nun nicht mehr einen „Dienstvertrag“ wünscht, sondern einen „Werkvertrag“? Scheinbar nicht viel – und doch eine ganze Menge.
Die Ergebnisverantwortung liegt nun vollständig beim Auftragnehmer. Und nicht nur das! Unter Umständen kann der Projektleiter bei Nichterfüllung der Ziele auch einen Folgeschaden verursachen für den dann gerade gestanden werden muss.
Dadurch ergibt sich fast automatisch ein Konfliktpotenzial zwischen Auftragnehmer und -geber in Bezug auf gewünschte Änderungen, Mitwirkungspflichten oder Beistellungen.
Oliver Keßner von Sopra Steria Consulting im Interview
So ein Übergang ist für alle Beteiligten nicht einfach – für den Kunden nicht aber auch nicht für die Projektleiter. Gestern noch Freund und Berater, heute hartnäckiger Advokat des Projektauftrags.
In diesem Podcast Interview mit Oliver Keßner von der Unternehmensberatung Sopra Steria Consulting – einem Unternehmen mit weltweit fast 50.000 Mitarbeitern – beleuchten wir diesen Sachverhalt etwas näher.
Vor allem geht es um die Gefahren, die lauern, wenn der Übergang von einem Projekttyp zum anderen nicht bewusst erfolgt.
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Letzte Aktualisierung: 11. Februar 2022 / Copyright Gita GmbH / PMI, PMP und PMI-ACP sind eingetragene Warenzeichen des Project Management Institute, PMI (www.pmi.org) / WTIN: M1089