Tango – der leidenschaftliche Tanz aus Argentinien – was hat der mit dem Risikogeschäft zu tun? Nichts, meinen Sie? Jede Menge meinen wir – zumindest wenn man sich die Voraussetzungen dazu einmal genauer anschaut.
TANGO heißt Führungsstärke
„Leadertango“ – Sie finden das Projekt unter www.leadertango.com – hat einen innovativen Ansatz entwickelt, der den argentinischen Tango als Metapher für Führungsstärkenentwicklung verwendet. Tango tanzen ist eine ziemlich intensive und leidenschaftliche Angelegenheit. Beide Tänzer sind komplett aufeinander fokussiert. Ihre Bewegungen verschmelzen zu einer komplexen Einheit und erzählen eine kraftvolle Geschichte. Ein Tänzer übernimmt dabei die Führung und der andere folgt eng. Für einen harmonischen Tango sind fünf Aspekte unabdingbar:
Die fünf Voraussetzungen
- T wie Trust (Vertrauen). Beide müssen einander komplett vertrauen und sich darauf verlassen, dass im richtigen Moment die richtige Richtung eingeschlagen wird. Und falls nicht, dann dem Partner Hilfe anbieten.
- A wie Agility (Beweglichkeit). Zum argentinischen Tango gehören schnelle Bewegungen und Richtungswechsel sowie eine komplexe Abfolge von Schritten, Tritten und Drehungen. Unmöglich durchführbar wenn beide nicht beweglich sind.
- N wie Naturalness (Natürlichkeit). Obwohl der Tanz schwierig ist, sieht er – richtig getanzt – einfach und ganz natürlich aus. Zwei Personen erzählen nahtlos und synchron eine Geschichte von Liebe und Leidenschaft.
- G wie Guidance (Führung). Der Erfolg des Tanzes fußt auf der Vereinbarung, dass einer der beiden führt, während sich der andere eng führen lässt. Damit erst erschaffen beide die Harmonie.
- O wie Ownership (Gemeinschaft). Die Tänzer geben sich völlig hin und versetzen sich vollkommen in den anderen. Dadurch drücken sie eine tiefe Verbindung untereinander und zum Tanz aus.
Effektiveres Risikomanagement durch diesen Ansatz
Genau diese Ideen lassen sich auch eins zu eins anwenden, um Führungsfähigkeiten zu verbessern. Und gelten somit auch für Risikoprofis, die andere auf dem Weg zu einem effektiveren Risikomanagement begleiten.
- Trust (Vertrauen). Jeder Tänzer muss dem anderen komplett vertrauen, das gilt im Besonderen für den „Geführten“. Und auch dem Risikoprofi muss man vertrauen, wenn er Stakeholder im Risikoprozess einbindet. Der Risikoprofi bietet Hinweise auf die Risikolage und die erforderlichen Aktivitäten. Misstraut man seinen Vorschlägen, dann endet das in nicht gemanagten
Risiken. Daraus entstehen dann entweder Probleme oder versäumte Chancen.
- Agility (Beweglichkeit). Argentinischer Tango besteht aus einer Reihe von einfachen Grundschritten. Der Tanz an sich wird allerdings durch eine geschickte Kombination der Grundelemente seitens des „Führenden“ improvisiert – genau wie im Risikomanagement: Es gibt viele erprobte Techniken und Werkzeuge, aber keinen Standardansatz. Risikoprofis müssen in der Lage sein, die unterschiedlichen Artefakte situativ einzusetzen. Das erfordert Beweglichkeit und die Kunst zur Improvisation. Allerdings auf beiden Seiten, also beim Risikoprofi und der Organisation. Schließlich haben beide das gleiche Ziel: Risiken zu adressieren.
Vom Tango tanzen ins Risikomanagement
- Naturalness (Natürlichkeit). Die Umarmung während des Tanzes ist nicht fest, eher entspannt. Genau wie ein Risikoprofi, der mit seinen Stakeholdern natürlich und normal umgehen sollte – nicht formal und schon gar nicht bürokratisch. Man braucht den Kollegen ja nicht gleich in den Arm nehmen. Er sollte aber schon verstehen, dass der fürsorgliche Risikoprofi ihm helfen will, die gesteckten Ziele zu erreichen.
- Guidance (Führung). Ein guter Tangotänzer führt seinen Partner auch durch Kommunikation auf der Gefühlsebene. Genau wie der Risikoprofi, der seine Stakeholder über aktuelle Änderungen des Risikopotenzials oder Risikoquellen informiert. Das erlaubt den Beteiligten die Risiken richtig zu adressieren, da die Herausforderung auch richtig verstanden wurde.
- Ownership (Gemeinschaft). Tango kann man nicht einzeln tanzen. Die Tänzer sind eng verbunden und müssen beide ganz „bei der Sache“ sein. Und auch Risikoprofis müssen eng dran und bei der Sache bleiben. Außerdem heißt es ebenfalls Verantwortung für den (Risiko-)Prozess übernehmen, während die betroffenen Stakeholder die Risiken an sich und deren Maßnahmen verantworten müssen.

So funktioniert’s
Durch Anwendung dieser fünf Punkte verbessern Risikoprofis ihr Können, andere zu einem effektiven Risikomanagement anzuleiten. Und sie könnten – ganz nebenbei – auch noch ihre Tanztechnik verbessern (dies allerdings ohne Gewähr)!
Ähnliche Beiträge
Wie werde ich PMP?
Wenn Sie mit dem PMP Zertifikat Ihre Kompetenz als PMP (Projekt Management Professional) nachweisen wollen,…
Was genau ist Ressourcenglättung?
Und was ist der Unterschied zwischen Ressourcenglättung und Auslastungsglättung? Dieser Artikel erklärt zum Einen diesen…
Die Anmeldung zur PMP-Prüfung
Vor die PMP-Prüfung hat das PMI die Anmeldung zum PMP-Examen gestellt: Aber keine Angst –…
Wenn man im Audit der PMP-Anmeldung landet
Wer sich zur PMP-Prüfung anmeldet, muss umfangreiche Angaben zur Erfahrung machen. Und diese Angaben schaut…
Wenn Sie bei der PMP Prüfung durchgefallen sind
PMP Fragen: Wo kommen sie her und wie sehen sie aus?
In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der „Anatomie“ der PMP-Fragen. Wie werden sie erstellt,…
Durchgefallen beim PMP-Audit – Was nun?
Durchgefallen beim PMP-Audit? Nun, mit klugen Maßnahmen kann man dennoch weiterkommen. Damit Sie aber gar…
PMP Examen online zu Hause ablegen
Das PMP Examen kann seit April 2020 auch online zu Hause abgelegt werden. Hier in…
Prüfung zum PMP auf Deutsch ablegen?
Grundsätzlich: Die Prüfungssprache des PMP-Examens ist Englisch. Es hält sich allerdings hartnäckig das Gerücht, dass…
Wie geht das eigentlich mit dem PDU-sammeln?
Wer sein PMP®-Examen abgeschlossen hat, muss PDUs sammeln und sein Wissen frisch halten. Doch wie…
PMBOK7 – Wirklich ein ganz großer Wurf
Wahrscheinlich Ende 2020 / Anfang 2021 erscheint der neue PMBOK Guide in der 7.Ausgabe (nachfolgend…
Projektmanagement-Zertifikate bei PMI®
Der Project Management Professional (PMP) ist nicht das einzige PMI-Zertifikat. Vom Portfolio Manager bis zum agilen Praktiker…
Welche Projektmanagement Zertifizierung ist die beste?
Wenn Sie bei Google Projektmanagement Zertifizierung eingeben, erscheinen tausende Treffer. Aber Ihnen wird schnell auffallen,…
PMI – Das Projekt Management Institute
Das PMI – was für eine Organisation ist das? Hier bekommen Sie einen Überblick über das…
Durchgefallen im PMP-Audit – ein konkretes Beispiel
Im Magazin-Artikel „Durchgefallen durch das PMP-Audit“ haben wir bereits beschrieben, dass PMP-Examensanwärter auch durch das…
Vor der Prüfung: Die optimale PMP Vorbereitung
Ist der Entschluss erst einmal gefallen, die PMP Prüfung zu absolvieren, kommt als nächstes die…
PMBOK 6 agil – wir sind gespannt!
PMBOK Guide 6 agil? Wir warten gespannt auf die 6. Ausgabe des PMBOK Guide. Nicht…
Viel Scope – viel Plan. Ein kleiner Test
Was sagen Ihnen diese 10 Scope Begriffe? Im Wissensgebiet Nummer 5 des PMBOK Guide, dem Inhalts-…
Das neue PMP-Examen wird jetzt richtig agil
Ende Juni 2019 hat PMI, wie angekündigt, die neue PMP® Exam Content Outline für das…
Mitten drin im PMP-Examen – so läuft die Prüfung ab
Es ist soweit: Die Prüfungsanmeldung für das PMP-Examen haben Sie bei PMI eingereicht. Sie wurde…
Wissenswertes zur PMI Membership
Muss man bei PMI (dem Project Management Institute) eine Mitgliedschaft (membership) haben? Natürlich nicht. Aber…
Letzte Aktualisierung: 27. Juli 2022 / Copyright Gita GmbH / *Die Abkürzung TANGO stammt von LeaderTango. / WTIN: M1111