Risikokommunikation durch Storytelling: Risk-Doctor-Briefing mit einem Beitrag von Dr.David Hillson
Im Mai 2017 erschien dieses Risk-Doctor-Briefing im Netzwerk der von Dr. David Hillson gegründeten Risk Doctor Partnership. Übersetzung und Bearbeitung von Thomas Wuttke, dem deutschen Mitglied der Risk-Doctor-Partnership.
Das Risikouniversum erweitert sich ständig, nicht unähnlich dem richtigen Universum. Und zwar in zwei Dimensionen: in der Tiefe der Analyse und in der Breite der Anwendungen.
Wir können diese beiden auch als Mikro- (nah auf die Risiken an sich schauen) und Makroperspektive (im größeren Ganzen schauen, ob wir was vergessen haben) beschreiben.
Und dann gilt es noch an diejenigen Risiken zu denken, die wir gar nicht erkennen können. Und vor allem: Wie die in unserem Risikouniversum gemanagt werden könnten.
Die Makroperspektive
Neue Ansätze in der Risikoanalyse erlauben uns neue Sichtweisen auf Risiken und neue Wege, Risiken und deren Auswirkungen in den Griff zu bekommen. Die große Anzahl von Publikationen und Forschungsaufsätzen zeugen – genauso wie ständig neu erscheinende Techniken und Werkzeuge – von einer dynamischen und sich ständig weiterentwickelnden Disziplin. Risikomanagement ist nicht am Ende. Es entwickelt sich permanent weiter und dringt in neue Bereiche vor.
Fortschritte auf der Makroebene
Es gibt viele neue Anwendungsfelder. Das Verstehen und Managen von signifikanter Unsicherheit mit Hilfe eines strukturierten Ansatzes in bislang unentdeckten Bereichen schafft Wertzuwächse. Eine ganze Reihe neuer Gebiete verwenden risikobasierte Ansätze, wie zum Beispiel die Wirtschaftsprüfung, aber auch Vergütungsmodelle, Gesellschaftspolitik, Kommunikation usw. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Disziplinen dem Risikouniversum zu neuen Ansichten verhelfen.

Die „dunkle Materie“ im Risikouniversum
Und schließlich gibt es da noch die Risiken, die für uns im Moment unsichtbar sind. Astronomen haben schon lange realisiert, dass „da draußen“ mehr ist als das, was wir sehen oder mit unseren Instrumenten erkennen können. Sie bringen „dunkle Materie“ ins Spiel, damit ihre Gleichungen wieder aufgehen. Diese mysteriöse Substanz entzieht sich der Entdeckung, aber ihre Existenz lässt sich aus ihren Effekten ableiten. Vergleichbar dazu sind die „Unknown Unknows“.
Diese völlig Unbekannten und Unsichtbaren Risiken, die sich der Entdeckung ebenfalls entziehen, sind auch nur durch ihre Effekte sichtbar. Und genauso wie Astronomen und Physiker hart daran arbeiten, dunkle Materie zu verstehen, genauso hart sollten die Risikoprofis daran arbeiten, diese „dunklen“ Risiken zu verstehen. Unser Verständnis des Risikouniversums ist solange unvollständig, solange wir die Existenz der „Unknown Unknows“ als gegeben hinnehmen. Da „Verstehen“ eine notwendige Voraussetzung für das Einleiten sinnvoller Maßnahmen ist, ist Risikomanagement solange nicht 100%ig effektiv, solange diese finale Grenze nicht überschritten wurde.
Exotische Paralleluniversen
Ein abschließender Gedanke: Viele Astronomen sind sich sicher, dass das unsrige Universum nicht das einzig existierende ist. Es gibt wahrscheinlich eine Reihe anderer Paralleluniversen, von denen uns wahrscheinlich viele fremd und exotisch vorkommen würden.

Genauso klar ist es, dass unser Risikouniversum nicht das einzig existierende ist. Auch hier gibt es viele andere Paralleluniversen, jedes mit eigenen Gesetzmäßigkeiten und Aspekten, die uns fremd und exotisch vorkommen mögen.
Wir sollten offen dafür sein. Wie interagieren diese Universen? Können wir Chancen nutzen, indem wir von den anderen Risikoansätzen (oder wie das dort auch heißen mag) lernen? Es wäre sogar ausgesprochen klug, die Nähe zu diesen Parallelwelten zu suchen, da klar ist, dass „wir nicht alleine sind…“.
Weiterführende Informationen:
- Hier geht’s zur Webseite der Risk-Doctor Partnership
- Zur Risikoseite von Wuttke&Team
- Vom Einstieg bis zur RMP Zertifizierung
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