Was ändert sich in der PMP-Prüfung ab März 2018?

Ende März 2018 ändert sich die PMP-Prüfung. Aber wie genau? Wir versuchen diese Frage zu beantworten.

Dieser Beitrag ist durch eine weitere Prüfungsänderung nicht mehr aktuell und wurde daher retired

Grundlage für die Änderung und Prüfung

Zwei Dinge sind da zu unterscheiden: Der PMBOK Guide und die Examination Content Outline.

Examination Content Outline. Dieses Dokument bricht die Prüfungsinhalte anhand von fünf Bereichen, sogenannten Domains, herunter.
Die Outline wurde das letzte Mal im Juni 2015 aktualisiert und gilt weiter, d.h. an den Bereichen, die geprüft werden ändert sich nichts.

PMBOK Guide. Der PMBOK Guide beschreibt bzw. ist der Reiseführer in das von PMI als wichtig wahrgenommene Projektmanagementwissen (daher auch der Guide im Titel). Er beschreibt in gewisser Weise konkreter, wie die in der Examination Content Outline beschriebenen Aufgaben durchgeführt werden.
Der PMPBOK Guide wurde 2017 aktualisiert und ab Ende März beziehen sich die Prüfungsinhalte auf die sechste Auflage.

Was ändert sich genau?

Die schlechte Nachricht: Wir wissen es nicht (genau). Können wir auch gar nicht, da das PMI diese Änderungen höchst vertraulich und geheim behandelt. Aber wir können aus den Änderungen im PMBOK Guide doch so einiges ableiten.
(Und wir werden diesen Artikel immer aktualisieren, sobald wir etwas neues wissen.)

Ziemlich sicher: Namen, Nummern und Prozesse

Fangen wir mit den ganz offensichtlichen Sachen an: Es sind zwei Wissensgebiete umbenannt worden und ebenso eine Anzahl von Prozessen. Es sind auch Prozesse hinzugekommen, gestrichen oder verschoben worden. Eine Übersicht über diese eher formalen Änderungen gibt die Tabelle am Ende des Artikels.

Außerdem ist es sinnvoll, mal die Prozessbeschreibungen durchzustöbern, da dort auch einiges aktualisiert wurde.

Gute Chancen: Agile, Business Analyse und mehr

Agil und Adaptiv

Schon ein Überfliegen der Wissensgebiete macht klar: PMI nimmt Agile ernst. Zwar unter dem Begriff des adaptiven Lebenszyklus, aber es ist damit zu rechnen, dass agile Themen, d.h. vor allem Methoden und Werkzeuge, auftauchen werden. Das Thema wird immer wieder aufgenommen, von Inhalt und Umfang bis zur Selbstorganisation von Teams. Und natürlich sollten Sie die verschiedenen Lebenszyklustypen kennen, die der PMBOK beschreibt: prognostiziert, iterativ, adaptiv, inkrementell und hybrid.

Projektnutzen und unternehmerische Fähigkeiten

Was ebenfalls betont wird, ist der Projektnutzen – und damit die geschäftliche bzw. unternehmerische Bedeutung von Projekten. Gute Stichworte zum Recherchieren und Lernen sind hier wohl Business Analysis bzw. Geschäftsanalyse sowie Projektauswahl.

Im Rahmenwerk fällt auf, dass die Rolle des Projektmanagers einen großen Bereich einnimmt. Die Aufgaben, Fähigkeiten und Kompetenzen, die hier beschrieben sind, dürften – wie schon immer – auch in der Prüfung vorkommen. Vielleicht nicht explizit, aber als Teil der Aufgaben. Die Kompetenzen sind gemäß des Talent Triangles gegliedert Projektmanagementmethoden, Führung und Strategisches und geschäftliches Management. Damit sind wie bisher die „harten“ (Inhalt und Umfang, Termine, Kosten, …) und „weichen“ (Führung, Kommunikation, Konflikte, …) Fähigkeiten im Spiel, aber auch hier wird noch einmal der ausgeweitete Schwerpunkt „unternehmerisches Verständnis und Fähigkeiten“ betont.

Termine, Kosten, Risiken und Ressourcen

Im Terminplanungsmanagement (so heißt das Wissensgebiet ja jetzt) werden gleich am Anfang besonders die iterative Terminplanung und die bedarfsorientierte Terminplanung erwähnt. Die iterative Terminplanung kommt aus dem agilen Bereich; die bedarfsorientierte basiert auf der Engpasstheorie (Theory of Contraints) und pull-basierten Terminplanungskonzepten aus dem Lean Manufacturing.

Im Kostenmanagement wird der Earned Schedule als Erweiterung es Earned Value Managements diskutiert. Dieses Thema ist also auch auf alle Fälle einen Blick wert.

Das Risikomanagement ist um eine neue Risikoantwort, Risiken eskalieren, erweitert worden. Und die bisher implizite Umsetzung der Risikoantworten hat einen eigenen Prozess bekommen, wie schon in der Tabelle gezeigt.

Und last but not least lohnt es sich das Kapitel Ressourcenmanagement anzuschauen, was sich da geändert hat durch die Ausweitung von Personalressourcen auf Ressourcen im Allgemeinen.

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