Viel Scope – viel Plan. Ein kleiner Test

Was sagen Ihnen diese 10 Scope Begriffe?

Im Wissensgebiet Nummer 5 des PMBOK Guide, dem Inhalts- und Umfangsmanagement (Scope Management), gibt es eine Vielzahl von Plänen und Artefakten, die irgendwie alle sehr ähnlich klingen, aber unterschiedliche Ziele verfolgen.

WBS PSP PMP Strukturplan Work Breakdown Structure
Gedanken rund um die WBS (Michaela Kühn)

Die Kenntnis der Unterschiede sind für den Praktiker interessant, für den PMP-Prüfungskandidaten aber unabdingbar. Nachfolgend finden Sie einen kleinen Test, ob Sie die Begriffe auseinander halten können. Und ja, wir wissen, nicht alle kommen aus Wissensgebiet Nummer 5, aber sie gehören sinngemäß trotzdem in diese Liste. Schließlich geht es um die Abgrenzung.

Hier die Liste der Artefakte

  1. Leistungsbeschreibung (Statement of Work (SOW))
  2. Projektauftrag (Project Charter)
  3. Beschreibung des Inhalts- und Umfangs (Project Scope Statement)
  4. Inhalts- und Umfangsmanagementplan (Scope Management Plan)
  5. Anforderungsmanagementplan (Requirements Management Plan)
  6. Anforderungsrückverfolgbarkeitsmatrix (Requirements Tracebility Matrix RTM) 
  7. Projektstrukturplan – PSP (Work Breakdown Structure – WBS)
  8. Strukturplanverzeichnis (WBS-Dictionary)
  9. Projektmanagementplan (Project Management Plan – PMP).
  10. Inhalts- und Umfangsbasisplan (Scope Baseline)

Jetzt 10 Aussagen aus dem Bereich Scope Management

Nachfolgend befindet sich eine Liste mit 10 Aussagen. Jede Aussage hat einen Buchstaben. Wenn die Rede von „Hier“ ist, dann ist damit das Artefakt gemeint.

  1. In diesem Dokument müssen auf jeden Fall und spätestens die Liefergegenstände beschrieben sein
  2. Hier wird vereinbart, dass zur Darstellung der WBS das Softwareprodukt  WBS-Happy 2.0  verwendet wird
  3. Herr Fischer ist verantwortlich für die Durchführung des Arbeitspaketes 4.3.5.7.  Diese Information findet sich in diesem Dokument.
  4. Die Ziele des Projekts sind auf jeden Fall hier beschrieben und dokumentiert. Die Ziele können zwar schon zeitlich vorher genannt sein, aber in diesem Artefakt sind sie definitiv zu finden
  5. Für die geschätzten 1.437 Anforderungen des Kunden verwenden wir das neue Excel-Sheet „Gut Glueck.xls“
  6. „Wenn sich ein User auf unserem neuen, geplanten Portal anmeldet, muss er nach einem Newsletter gefragt werden und er muss zwingend die AGB’s akzeptieren“. Dieses Artefakt dokumentiert, dass diese Anforderung in Arbeitspaket 2.2.7.7 erledigt worden ist
  7. Wenn es Änderungen gibt (und die wird es geben), dann werden diese Änderungen „gegen“ welches Artefakt abgeglichen?
  8. Hier findet sich der komplette Plan inklusive gewähltes Phasenmodell, angepasste Prozesse, die Managementpläne und die Basispläne
  9. Übersicht und Nennung aller im Moment bekannten Arbeitspakete
  10. Eine Beschreibung der Eckpunkte und Vorgaben, die dieses Projekt zwingend erledigen muss. Kann sehr umfangreich ausfallen

Jetzt Sie: Ordnen Sie zu!

Ordnen Sie nun die Aussagen A bis K  den Artefakten 1 bis 10 zu. Welche Aussage charakterisiert welches Artefakt am Besten?

Am Ende sollten Sie also 10 Paare à la 3C oder 5F oder so ähnlich gemacht haben. Die Auflösung finden Sie nachfolgend:

Lösung:

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

J

D

A

B

E

F

I

C

H

G

Nochmals zur Erläuterung

  1. Statement of Work (SOW) – Leistungsbeschreibung vor dem Projekt, meistens im Kontext mit Verträgen. Beinhaltet in erster Linie Details zum Projektprodukt.
  2. Project Charter – Beauftragung und Projektstart des bzw. durch internen Sponsor. Nun kann der Projektleiter loslegen. Heißt im Deutschen „Projektauftrag“ und darf bzw. sollte nicht mit einem externen Kundenauftrag verwechselt werden.
  3. Project Scope Statement – eine Art Fortschreibung des Project Charter, nun aber detaillierter mit weiteren Rand- und Rahmeninformationen. Beschreibt den zu leistenden Umfang und hier vor allem die Liefergegenstände.
  4. Scope Management Plan. Dieser Plan beschreibt, wie das Scope Management im Projekt gemacht wird. „Spielanleitung“. Enthält zum Beispiel den Änderungsprozess und Angaben darüber, wie das alles abgewickelt werden soll. Nur eines enthält er nicht: Scope (im Sinne von Arbeitspaketen oder Anforderungen).
  5. Requirements Management Plan – beschreibt, wie mit Anforderungen umgegangen werden soll. Auch eine „Spielanleitung“ und vor allem dann notwendig, wenn das Projekt sehr sehr viele Requirements bedienen muss.
  6. Requirements Tracebility Matrix (RTM) listet die Anforderungen zwecks Rückverfolgbarkeit auf und stellt eine Verbindung zwischen der Kundenanforderung und der Projektarbeit her. „In welchem Arbeitspaket wird welche Kundenanforderung bedient?“
  7. Work Breakdown Structure (WBS) – zerlegt die Liefergegenstände, die im Project Scope Statement identifiziert wurden, in Arbeitspakete.
  8. WBS-Dictionary – hier finden sich detaillierte Beschreibungen zu den Arbeitspaketen.
  9. Project Management Plan (PMP) – umfassender Gesamtplan und meist Grundlage zum Eintritt in die nächste (Realisierungs-)phase.
  10. Scope Baseline – der Basisplan für Inhalt und Umfang, gegen den später berichtet wird. Dieser Basisplan ist Teil des Project Management Plan (PMP) und besteht seinerseits aus drei Komponenten: Project Scope Statement, Work Breakdown Structure (WBS) und WBS-Dictionary

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(MPMP18) Letzte Aktualisierung: 26. September 2016, (c) Copyright by Gita GmbH Herrsching.  PMI und PMP sind geschützte Warenzeichen des Project Management Institutes, Newtown Square, USA

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